MONSECUR
love/care/protect
 

Die Gründungsgeschichte von Monsecur.


Monsecur ist nicht aus einem Plan entstanden, sondern aus einem Moment, der mein Leben zerbrach. Es war ein Klingeln, ein Telefon, eine Stimme, die sagte: „Ihre Mutter liegt im künstlichen Koma.“ Von dieser Sekunde an stand die Zeit still. Drei Monate lang saß ich an ihrem Bett, zwischen Schläuchen und Maschinen, hielt ihre Hand, sprach mit ihr, erzählte Geschichten, spielte Lieder, in der Hoffnung, dass irgendetwas sie erreichte. Draußen feierten Menschen Geburtstage, gingen arbeiten, führten ihr Leben weiter. Für mich gab es nur diesen Raum, diesen Körper, diese Stille.
In dieser Zeit begann ich zu suchen. Nicht aus Neugier, sondern aus Angst: Wo könnte ich meine Mutter unterbringen, wenn sie aufwacht? Und je mehr ich suchte, desto klarer wurde mir: Es gibt keinen Ort. Überall sprach man von Fürsorge, von Qualität, von Betreuung. Doch was ich sah, war Verwaltung, Erschöpfung, kalte Strukturen, in denen Menschen nicht beheimatet waren, sondern verwaltet wurden. Pflegekräfte waren bemüht, aber überfordert. Angehörige voller Schuldgefühle. Bewohner, die nicht mehr gesehen wurden. Ich wusste: Meine Mutter dürfte hier nie landen.
Sie erwachte nicht mehr. Am Ende blieb nicht nur der Verlust, sondern ein Versprechen, das sich unausweichlich in mir festsetzte. Ich schwor mir: Wenn sie überlebt hätte, hätte sie nie in ein solches Heim gemusst. Und weil sie es nicht tat, würde ich etwas schaffen, das anderen dieses Gefühl erspart.
Dieses Versprechen ließ mich nicht mehr los. Es brannte wie eine Glut, Tag und Nacht. Ich begann zu schreiben, zu skizzieren, zu reden – mit Pflegekräften, die weinten, weil sie sich schämten, wie wenig Zeit sie für Sterbende hatten. Mit Angehörigen, die das Gefühl hatten, ihre Eltern abgeschoben zu haben. Mit Bewohnern, die längst aufgehört hatten zu sprechen, weil ihnen niemand mehr zuhörte. Aus all dem entstand die Klarheit: Es brauchte keinen weiteren Träger, kein „besseres Heim“, keine Variante desselben Systems. Es brauchte einen Bruch. Einen Ort, an dem Pflege wieder Menschlichkeit bedeutet.
So wurde Monsecur geboren. Nicht als Geschäft, sondern als Schwur. Als mein persönliches Versprechen an meine Mutter – und an alle, die einmal schwach werden. Monsecur bedeutet Schutz. Nähe. Verantwortung. Es bedeutet: Nie wieder soll jemand das erleben müssen, was wir erlebt haben.