Ein neues Kapitel in der Pflege - unsere Demenzwohngemeinschaften
Demenz ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Millionen Menschen sind betroffen, Familien stoßen an ihre Grenzen, klassische Pflegeheime geraten an ihre strukturellen Limitierungen. Monsecur geht hier einen anderen Weg – wir entwickeln eine neue Form des Zusammenlebens für Menschen mit Demenz: die Demenzwohngemeinschaft.
Das Grundprinzip ist ebenso klar wie revolutionär: Weg von der Anonymität großer Einrichtungen, hin zu kleinen, überschaubaren Lebensräumen, die familiär, wohnlich und sicher sind. Eine Demenzwohngemeinschaft ist kein Heim im traditionellen Sinn, sondern ein echtes Zuhause. Hier leben die Bewohnerinnen und Bewohner in vertrauter Umgebung, in der Nähe zählt, Rituale Halt geben und Alltägliches wieder Bedeutung erhält.
Neu an unserem Ansatz ist die konsequente Verbindung von Würde, Freiheit und therapeutischer Innovation. Während viele klassische Pflegeformen auf Aktivierung um jeden Preis setzen, erkennen wir auch den Wert des scheinbar „Nicht-Tuns“. Dieses Konzept nennt Stephan Kostrzewa , der als Begründer und Pionier diese neue Herangehensweise entwickelt hat, therapeutisches Gammeln. Dahinter verbirgt sich die Erkenntnis, dass Ruhe, Müßiggang und absichtsloses Dasein für Menschen mit Demenz keine „Leere“ bedeuten, sondern eine Quelle von Sicherheit und Identität. Wer sich ausruhen darf, ohne Druck, wer einfach nur „sein“ darf, erlebt Geborgenheit. Dieses Element ist ein bewusst gestalteter Teil unseres Betreuungskonzeptes – es ist nicht Nachlässigkeit, sondern gelebte Fürsorge.
Gleichzeitig schaffen wir Räume für Begegnung, für gemeinsames Kochen, Musizieren, Erzählen und kleine Alltäglichkeiten, die Erinnerungen wachrufen. Jeder Mensch entscheidet im Rahmen seiner Möglichkeiten selbst, wie aktiv oder zurückgezogen er sein möchte. So entsteht ein Gleichgewicht aus Anregung und Gelassenheit, das den Bewohnerinnen und Bewohnern echte Lebensqualität schenkt.
Monsecur versteht die Demenzwohngemeinschaft als Vorreiterprojekt. Unser Ziel ist es nicht, bestehende Strukturen ein wenig zu verbessern, sondern eine völlig neue Kultur des Alterns und der Pflege zu etablieren. Wir wollen zeigen, dass Demenz kein Makel ist, der Ausgrenzung rechtfertigt, sondern ein Lebensabschnitt, der in Würde gestaltet werden kann.
Dabei setzen wir auf Transparenz, familiäre Einbindung und eine enge Zusammenarbeit mit Angehörigen. Denn Demenz betrifft nie nur die Betroffenen allein, sondern immer auch ihr Umfeld. In unseren Wohngemeinschaften sollen Familien nicht „Besucher“ sein, sondern Teil des Lebensrhythmus – willkommen, eingebunden, getragen.
Die Neuartigkeit zeigt sich auch in der Struktur: kleine Wohneinheiten, individuelle Zimmer, große Gemeinschaftsräume, ein vertrautes Team aus Pflegekräften und Betreuenden, das nicht distanziert „Dienst leistet“, sondern echte Beziehungen pflegt. Hier entsteht kein Gefühl von Institution, sondern von Zuhause.
Unsere Vorreiterrolle liegt darin, Grenzen zu verschieben. Wir wollen einen Standard setzen, der weit über das hinausgeht, was heute üblich ist. Mit dem Konzept des therapeutischen Gammelns, mit konsequenter Orientierung an den Bedürfnissen der Bewohner und mit dem Anspruch, eine Kultur der Würde zu schaffen, die in Leipzig beginnt und als Modell deutschlandweit Strahlkraft entfalten soll.
Die Demenzwohngemeinschaft von Monsecur ist nicht nur ein Projekt. Sie ist ein Versprechen: dass niemand vergessen, niemand aufbewahrt, niemand anonymisiert wird. Sondern dass jeder Mensch – bis zuletzt – in einem Zuhause leben darf, in dem Nähe, Wärme und Menschlichkeit das Fundament sind.